Keitumer-Chaussee 9 Südhedig Westerland; Hüs 65; Ein früherer alter Staven in Westerland und seine Geschichte
Das erste Haus wurde Überlieferungen zufolge schon vor 1636 gebaut vom ?Zimmermann? Lorenz Peters(en).
1642 und 1666 war Lorenz als Besitzer angegeben.
Danach gehörte das Haus angeblich einem "Jasper Brixen"
1653 wurden in dem Haus =
Nis Schwennen und Bleike Schwennen erwähnt
Ich freue mich über Kommentare, Berichtigungen und weitere Bilder vom Haus!
1642 und 1666 war Lorenz als Besitzer angegeben.
Danach gehörte das Haus angeblich einem "Jasper Brixen"
1653 wurden in dem Haus =
Nis Schwennen und Bleike Schwennen erwähnt
1689 bis 1704 wurde Nis Schwennen als Besitzer genannt.
1709 war die Besitzerin = Inge Nissen, Nis' Witwe.
1709 wurde über das Haus 65 und Inge Nissen in der "Anschreibung der Hußen & Ländereyen" unter anderem folgendes berichtet:
"1) Zum Land:
- Kann jährlich 3 kleine Fuder Heu bergen von Wert a 2 Mark.
- Säet im Jahr 7 Schip Roggen und 7 Schip Gärsten
- Kann während ein Jahr ein Schip Saat Landes gelten 5 Mark etlicher maßen 10
- hat davon nichts veräußert
2) Tiere:
- 2 schlechte Pferde
- eine kleine Kuh
- 6 Schafe
- Heuer Weyde ist hier nicht, Andern müßen unsere Beesten auf fremder Weyde halten, auf List gilt ein Stück Vieh zu gräßen und weyden 1 und ein gilt 3.
3) Das Haus besteht aus:
- ein Kammer Pesel Stube und Außendiehl von 6 Fach
- Dreschlohe und Stall 6 Fach
- eine kleine Scheune 4 Fach
- alles in geringem und schlechtem Zustande
4) Hat keine Fischerey als was er in der saltzen See mit großer Mühe fangen kann, zu sein und der Seinigen nothwendigen Unterhalt, welche Fischerey ungewiß ist.
5) Hat keine Nahrung als von dem wenigen Lande von eigner Hand Arbeit."
"1) Zum Land:
- Kann jährlich 3 kleine Fuder Heu bergen von Wert a 2 Mark.
- Säet im Jahr 7 Schip Roggen und 7 Schip Gärsten
- Kann während ein Jahr ein Schip Saat Landes gelten 5 Mark etlicher maßen 10
- hat davon nichts veräußert
2) Tiere:
- 2 schlechte Pferde
- eine kleine Kuh
- 6 Schafe
- Heuer Weyde ist hier nicht, Andern müßen unsere Beesten auf fremder Weyde halten, auf List gilt ein Stück Vieh zu gräßen und weyden 1 und ein gilt 3.
3) Das Haus besteht aus:
- ein Kammer Pesel Stube und Außendiehl von 6 Fach
- Dreschlohe und Stall 6 Fach
- eine kleine Scheune 4 Fach
- alles in geringem und schlechtem Zustande
4) Hat keine Fischerey als was er in der saltzen See mit großer Mühe fangen kann, zu sein und der Seinigen nothwendigen Unterhalt, welche Fischerey ungewiß ist.
5) Hat keine Nahrung als von dem wenigen Lande von eigner Hand Arbeit."
Um 1717 heiratete Bleik Erken Möller (+1730) eine Gondel (möglicherweise Tochter des Nis Schwennen).
Sie hatten zusammen die Tochter: Inge Bleicken (*1717; +2.12.1806 Haus 78)
Bleik heiratete dann 1718 erneut, diesmal Inge Thake Jensen (*29.9.1684 Haus 109; +30.1.1766 Haus 65)
Sie hatten wohl einen Sohn:
- Erk Bleiken +vor 1754
- fuhr 1745 zur See
1730 starb Bleik Erken Möller.
1745 gab es zwei Häuser.
In einem wohnte Inge Bleicken (*1717).
In dem anderen wohnte Inge Thake Jensen mit dem Sohn Erk (Seefahrer), ebenfalls wohnt ihre Schwester, Inge Thaken (*24.8.1683 Haus 109; +22.9.1774 Haus 65), in dem Haus.
1754 wohnte Inge Bleicken noch alleine, in dem anderen Haus wohnten ihre Stiefmutter und die Schwester Inge Thaken.
1756 heiratete Inge Bleicken, Harder Rickerts (+vor 1791).
Im Jahr 1757 wurde eine Tochter = Gondel Harder Rickerts geboren, welche früh starb.
Am 10.10.1760 wurde eine weitere Tochter geboren, welche wie ihre gestorbene Schwester Gondel Harder Rickerts hieß (+15.9.1791 Haus 65?)
Am 30.1.1766 starb Inge Thake Jensen.
Ihre Schwester, Inge Thaken, starb am 22.9.1774.
Ihre Schwester, Inge Thaken, starb am 22.9.1774.
Vermutlich wurde das eine Haus dann abgerissen.
1778 bekam dieser Staven mit dem anderen noch stehenden Haus (damalige HausNr. 71; Harder Rickwarts) einen Anteil an den Gemeindeländereien: 1/2 Los
In dem anderen Haus lebte Inge mit ihrem Mann Harder und der Tochter Gondel.
Harder Rickerts starb noch vor 1791.
Am 21.11.1790 heiratete Gondel Harder Rickerts, Mahns Peter Mochels (*18.8.1754 Haus 23; +9.2.1837 Haus 73)
Doch schon am 15.9.1791 starb Gondel.
1803 wohnte Mahns nicht in dem Haus 65.
Mahns heiratete am 15.11.1804 erneut, Anna Margaretha Andreas Felix (*21.9.1765 Haus 73; +10.2.1837 Haus 73), er zog zu ihr ins Haus 73.
1803 wohnte die Witwe Inge Bleiken im Haus 78 und wurde von der Armenkasse unterhalten.
1806 am 2. Dezember starb Inge Bleik(en) Möller, vermutlich im Haus 78, im Alter von 89 Jahren! (1803 war sie die älteste Bewohnerin von Westerland)
1806 am 2. Dezember starb Inge Bleik(en) Möller, vermutlich im Haus 78, im Alter von 89 Jahren! (1803 war sie die älteste Bewohnerin von Westerland)
1803 war das Haus 65 anscheinend unbewohnt
Danach wurde das Haus um 1807 herum erworben von Michel Peter Boysen (*17.11.1784 Haus 81; +1810 auf See)
Das Haus wurde dann 1807 ganz neu gebaut
Am 6.6.1808 heiratete Michel, Maiken Bleik Jensen (*24.9.1785 Haus 62; +23.5.1841 Haus 62)
Allerdings sollte nur ein Sohn der Ehe entspringen, Peter Michel Boysen (*16.2.1809; +9.12.1833 auf See) denn sein Vater Michel starb schon 1810 auf See.
Maiken heiratete bald danach am 31.1.1819 ihren Schwager Peter Peter Boysen (*5.8.1787 Haus 81; +25.7.1823 Hamburg).
Sie hatten 2 Kinder:
- Michel Peter Boysen *28.10.1819; +8.11.1906 Haus 62
- lebte ab 1823 im Haus 62
- heiratete am 12.11.1847, Ayken Jensen Klein (*15.3.1818 Haus 79?, 1835 als Dienstmagd im Haus 19, 1840 & 1845 im Haus 126 als Dienstmädchen; +3.12.1890 Haus 62), er erbte das Haus 62.
- Maiken Peter Boysen *26.11.1821; +21.5.1892 Westerland
- lebte ab 1823 im Haus 62
- heiratete nicht; starb später
Schon am 25.7.1823 starb Peter Peter Boysen in Hamburg.
Um 1823 zog Maiken zurück in ihr Elternhaus (Haus 62) mit ihren Kindern.
Danach wurde das Haus 65 wohl vermietet an Boy Meinert Prott (*17.4.1795 Haus 93; +12.6.1856 auf See)
Am 29.10.1823 heiratete Boy Meinert Prott, Inken Hans Decker (*9.11.1798 Haus 21; +7.8.1836 Haus 65?).
Sie hatten mehrere Kinder:
- Boy Boysen Prott *29.4.1824; +auf See
- Lena Boysen Prott *13.9.1827; +16.1.1845 Haus 93
- starb an einer Erkältungskrankheit
- Kaiken Boysen Prott *24.9.1831; +23.1.1837 Haus 93
- Merret Boysen Prott *4.4.1836; +12.7.1836 Haus 65
1835 wohnten zur Miete in dem Haus: Boy Meinert Prott (Seefahrer), seine Frau Inken und die Kinder.
Inken Hans Decker starb am 7.8.1836, Boy zog daraufhin mit seinen noch lebenden Kindern zurück in sein Geburtshaus, Haus 93.
1839 und 1840 lebten in dem Haus zur Miete: der Schuster Andreas Jefsen Martensen (*19.7.1806 Apterp bei Breda DK; 1835 Schustergesell im Haus 70; +9.9.1883 Haus 18)
Sie hatten in dem Haus wohl zwei Kinder:
- Wulf Peter Martensen *10.12.1839 Haus 65; +24.9.1903 Westerland
- wuchs ab 1842 im Haus 18 auf
- heiratete am 17.12.1871, Pauline Christiane Sophie Wilhelmine Lewerenz (*2.7.1848 Thedra, Mecklenburg; +14.3.1932 Westerland)
- Catharina Maria Martensen *6.3.1842 Haus 65; +?
1840 wohnten in dem Haus: Andreas Jefsen Martensen (Schuster), seine Frau Caroline und der Sohn Wulf.
Um 1842 zog Andreas mit seiner Familie in das Haus 18.
1843 gehörte das Haus Heik Peter Uwen (*13.12.1810 Haus 80; +1846 auf See), Heik lebte vorher im Haus 27.
Am 10.9.1837 heiratete Heik, Kressen Mathias Bartelsen (*16.3.1812 Keitum; 1835 wohnhaft im Haus 53 als Dienstmädchen; +18.5.1894 Keitum)
Sie hatten mehrere Kinder:
- Inken Peter Uwen *29.6.1838 Haus 27; +7.8.1874 Westerland
- wohnte 1860 im Haus 49 als Dienstbote
- heiratete am 11.8.1867, Friedrich Lorenz Erichsen (*19.6.1841 Tinnum; +2.5.1914 Karlsbad), sie lebten möglicherweise in Friedrich's Haus in der späteren "Friedrichstraße" (benannt nach ihm)
- Cornelius Hinrich Uwen *30.1.1841; +1.4.1864
- 1860 Zimmermann
- Ingelina Maria Uwen *21.10.1843; +23.7.1891 Keitum
- heiratete am 23.6.1869, Albert Andreas Klein (*26.6.1840 Keitum; +21.3.1902 Kiel), zog nach Keitum.
1845 wohnten in dem Haus: Heik Peter Uwen (Seefahrer), seine Frau Kressen und die drei Kinder.
1846 starb Heik Peter Uwen auf See.
1860 wohnten im Haus: Die Witwe Kressen, ihre zwei Kinder Cornelius (Seefahrer) und Ingelina.
Außerdem wohnte im Haus eine Frau als Pensionärin Erkel Rink Hennings (*17.4.1792 Rantum, wohnhaft seit 1795 im Haus 34 und lebte ab 1835 bis nach 1848 im Haus 39 zur Miete; +19.2.1867 Rantum).
Erkel Rink Hennings starb am 19.2.1867 in Rantum.
Außerdem wohnte im Haus eine Frau als Pensionärin Erkel Rink Hennings (*17.4.1792 Rantum, wohnhaft seit 1795 im Haus 34 und lebte ab 1835 bis nach 1848 im Haus 39 zur Miete; +19.2.1867 Rantum).
Erkel Rink Hennings starb am 19.2.1867 in Rantum.
Am 1.4.1864 starb der Sohn Cornelius Hinrich Uwen.
1883 erwarb Otto Andresen (*28.8.1861 Haus 67; +9.5.1937 Westerland) das Haus, die Witwe Kressen zog nach Keitum zu ihrer Tochter Ingelina.
Am 4.2.1883 heiratete Otto, Beate Thiesen (*5.1.1860 Haus 101; +vor 1909)
Otto und Beate hatten zwei Töchter:
- Ella Andresen *17.6.1883; +1960 Elmshorn
- heiratete später einen Jens Sörensen (*?; +?)
- Ingeborg Andresen *29.8.1884; +9.5.1909 Westerland
- heiratete am 4.10.1908, Henry Friedrich Orth (*25.5.1882; +18.10.1950)
Vor 1900 verkaufte Otto Andresen das Haus, er baute sich 1884 nördlich vom Haus am Kirchenweg ein neues Haus, dort zog er mit seiner Familie hin.
Das Haus erwarb der Schuster, Carl Heising mit seiner Frau Franziska, bald darauf verkauften sie es.
Um 1907 herum erwarb Heinrich Matthias Moritzen (*17.3.1878 Keitum; +12.4.1956 Westerland) das Haus.
Er hatte ein paar Jahre davor seine Frau, Margarethe Lorenzen (*18.1.1877; +4.4.1951 Westerland) geheiratet.
Heinrich und Margarethe hatten mindestens zwei Kinder:
- Amanda Moritzen *11.5.1905; +18.10.1977
- Heinrich Moritzen *1.3.1911; +13.2.2000 Westerland
- heiratete später Jenny Nielsen (*26.3.1921; +6.3.1999 Westerland)
Das Haus wurde in den kommenden Jahren stark umgebaut und vergrößert. Dort hatte der "Westerländer Konsumverein" mehrere Geschäfte eröffnet.
Um 1920 wurde das alte Haus dann abgerissen, die Familie zog in ein neues Haus daneben am Kirchenweg.
Ein altes Bild von dem Haus 65 (Danke an Dirk Jacobsen!)
Ich freue mich über Kommentare, Berichtigungen und weitere Bilder vom Haus!
- Tanno Hüttenrauch
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