Munkmarscher-Chaussee Südhedig Alt-Westerland; Hüs 43; Das Westerländer Armenhaus und seine Geschichte

 
Es ist unbekannt wann genau das erste Haus auf dem Staven gebaut wurde.

1745 stand es bereits und wurde bewohnt von Gondel Boh Schwennen (*1672 geboren im Haus 106?; +3.3.1753 Haus 43)

Gondel Boh Schwennen starb am 3.3.1753, sie war eine Witwe.

Möglicherweise lebte Gondel schon 1709 in dem Haus, zusammen mit einer "Inge Bohn" eventuell ihre Tochter oder Schwester? Im Jahr 1709 wurde nämlich ein Haus in Westerland bewohnt von "Gundel und Inge Bohn"
Gleichzeitig wurde zu ihnen verzeichnet dass sie "kein Wohnhaus" besäßen.

1754 lebte in dem Haus dann alleine Kressen Nissen (*22.10.1715 Haus G; +31.12.1799 Haus 43)

1778 bekam dieser Staven (damalige HausNr. 41; Kressen Nissen) einen Anteil an den Gemeindeländereien: 1/2 Los

Kressen Nissen starb 1799 am 31. Dezember, sie wurde von der Armenkasse unterhalten.

Danach bewohnte das Haus um 1803: Else Matthies Michels (*12.10.1749 Haus 85; +1816 Haus 43) Sie lebte von ihrer Hände Arbeit.

1816 starb Else, sie wurde ebenfalls von der Armenkasse unterhalten.
Das Haus ging daraufhin an die Armenkasse und wurde als Armenhaus genutzt.

Danach lebte in dem Haus der Witwer Johann Christoph Hinrichsen (*1736 Helsingør; +12.6.1827 Haus 43), er lebte vorher im Haus 96 und wurde auch Johann Rex genannt, er gab sich als Hexenmeister aus und galt als verrückt.

Am 12.6.1827 starb Johann Rex bei einem Brand im Armenhaus, sein Sohn Thies Johann Hinrichsen (*18.8.1813 Haus 96; +4.5.1843 Haus 42) wurde entweder dann oder schon vorher von Dirk Boy Taken (*24.2.1768 Haus 42; +13.6.1846 Haus 42) adoptiert.

Das Armenhaus wurde dann wieder aufgebaut.

Danach lebte im Armenhaus 1835 Anna Peter Claasen (*15.11.1787 Rantum; +24.5.1850 Haus 43), mit ihrer unehelichen Tochter, Gondel Detlef Lorenzen (*14.12.1824 Westerland; +5.7.1870 Haus 43), sie waren auf Unterstützung von der Armenkasse angewiesen.

1840 lebte nur noch Anna Peter Claasen im Haus.
1845 gab es in dem Armenhaus wohl zwei geteilte Wohnungen, in der Wohnung B wohnte Anna Peter Claasen weiter alleine, sie lebte von Almosen.
In der Wohnung A wohnte die Tagelöhnerin Maria Elisabeth Peter Bille (*15.12.1793 Keitum, bis 1839 wohnhaft Haus 96, 1840 wohnhaft im Haus 17; +9.3.1868 Haus 97) mit zwei Kindern:

• Stiefsohn: Laß Dirksen Decker *um 1814 Haus 96
• fuhr 1840 & 1845 zur See
• Sohn: Andreas Peter Decker *31.7.1836 Haus 96; +nach 1860
• 1860 Seefahrer im Haus 97

Maria zog mit ihren Kindern noch vor 1860 in das Haus 97.

Am 24.5.1850 starb Anna Peter Claasen.

1860 war das Haus unbewohnt

Um 1870 wohnten in dem Haus Nahmen Lorenzen (*um 1791 Nordmarsch; +12.11.1875 Haus 43) und Erkel Jensen Klein  (*14.10.1798 Haus 79; +21.2.1870 Haus 43) aus dem Haus 79.

Erkel starb am 21.2.1870
Nahmen starb am 12.11.1875

Irgendwann nach 1910 wurde das Haus abgerissen

Ich freue mich über Kommentare, Berichtigungen und Bilder vom Haus!

- Tanno Hüttenrauch